Über das Bahnfahren habe ich schon geschrieben. Heute geht es um das Automobil. Oder besser das geparkte Auto.
Der Artikel „Between the Lines“ im Los Angeles Magazine ist die Ursache des aktuellen Eintrags. Wenn Sie an Ihr Auto denken, was fällt Ihnen ein? Wie sie jeden morgen auf die Arbeit fahren dürfen? Der Stau auf dem Weg in den Süden? Der Benzinpreis? Egal was, es ist bestimmt nicht das Parken.
Dabei steht ein Auto im Durchschnitt, so der Artikel und Prof. Donald Shoup von der ULCA (und einer der wenigen Forscher zum Thema Parken und Parkplätze weltweit) über 90% der Zeit still! Eine große Menge an Ingenieuren und Stadtplanern beschäftigt sich mit der Verkehrsplanug, aber kaum jemand mit dem Parken. Der Beitrag im L A Magazine enthält einige ungewöhnliche Anregungen, wie die Parkplatzprobleme angegangen werden können.
Aber darum geht es mir nicht primär. Die für mich interessante Erkenntnis ist doch, dass viele Dinge zu einseitig betrachtet werden. Oder, anders gesagt, dass es auch und gerade heute noch viel ungehobenes Potenzial für wahrhaft kreative und fortschrittliche Ideen gibt. Man muss nur die richtigen Fragen stellen (das ist dafür schwierig, deshalb dazu ein anderes mal…). Wenn sich viele Menschen um die offensichtlichen 10% eines Zusammenhanges kümmern, muss man kein Genie sein, um in den restlichen 90% Material für Ideen oder sogar Geschäftsmodelle zu finden.
Wenn mein Beruf Stadtplaner oder ähnliches wäre, ich würde heute noch mein Augenmerk auf Parken legen. Natürlich kann ich das auch als Designer machen und überlegen, was sich für spannende Idee für Mobilität, Parken und die Nutzung von Autos, Vernetzung etc. ergeben.
Finden Sie das 90% – Phänomen auch in anderen Lebensbereichen? Das Suchen lohnt sich sicher.