Der Blick von Außen

Wer kennt das nicht? Bei Freunden, Bekannten und Verwandten sieht man sofort und klar, was sie verändern müssten, um ihre Probleme zu lösen oder ihre Situation noch weiter zu vebessern. Und ich meine nicht das klischeehafte:

Such dir ‚ne vernünftige XYZ!

Für uns selber fällt uns die offensichtliche Lösung dann nicht ganz so oft ein (und die guten Ratschläge wollen wir nicht mehr höern…).

Warum ist das so? Weil der Mensch ein Gewohnheitstier ist? Oder weil man sich selbst schlecht von Außen bzw. neutral betrachten kann?

Ich denke, beides hat damit zu tun. Feste Gewohnheiten erleichtern dem Gehirn die Arbeit ungemein, immerhin muss es für diese Vorgänge kaum etwas der sehr begrenzten Ressource Aufmerksamkeit opfern. Was im Umkehrschluss natürlich auch bedeutet, dass wir unser dieses Vorganges nicht mehr richtig bewusst werden. Und wie soll man so ein eingeschliffenes Problem erkennen?
Dass man sich selber nur aus der Innenperspektive, mit den eignenen Werten, Ideen und Vorstellungen (und Selbstbildnisen) überlagert betrachten kann, macht es noch schwerer, mögliche Probleme zu identifizieren und zu beheben.

Ich kann z.B. erkennen, dass ich mal dringend Sport machen sollte oder dass meine Kosten zu hoch liegen, nur das ist in der Regel nicht genug. In meiner Routine brauche ich Zeit und Motivation für Sport oder ich muss die konkreten Geldfresser identifizieren.

An dieser Stelle ist die Sicht von Außen sehr wertvoll. Jemand anderes geht ohne die eigene Routine und Betriebsblindheit zu Werke und kann die Wurzel der Probleme identifizieren. Daraus lassen sich effektive und nachhaltige Strategien entwickeln, die über

Morgen gehe ich wirklich joggen.

oder

Lasst uns sparen und Energiesparlampen kaufen.

hinausgehen. Bei den normalen privaten Fragen greifen meist einfach Freunde, Partner oder Familie ein und geben einen guten Rat (über den man ruhig mal nachdenken sollte, schließlich wollen die anderen uns nicht ohnen guten Grund wachrütteln.). Bei schwierigen Fragen gibt es von geistlichem Beistand über diverse Selbsterfahrungstrainer bis zum Psychotherapeuthen für jeden einen Ansprechpartner.

Was aber ist im Geschäft? Besonders Selbstständige, die ihr gesamtes Unternehmen alleine führen müssen und sich vielleicht keinen Unternehmensberater leisten können oder ein teures Coaching, müssen nach anderen Strategien suchen.
Je nach Branche und Gegend bieten öffentliche Stellen günstig Beratung an. In Thüringen bietet z.B. die Thüringer Agentur für die Kreativwirtschaft Coaching und Beratung für Kreative. Neben professioneller Beratung können auch informelle Quellen interessante Anregungen geben.
Die eigenen Kunden können z.B. gute Berater sein. Wer genau zuhört, erfährt was sich die Kunden wirklich wünschen, welche Leistungen sie erwarten und wo sie vielleicht Probleme sehen.
Berufskollegen haben vielleicht genau die selben Fragen schon gelöst und können von Außen erkennen, wo man was besser machen kann. Dafür bietet sich die lockere Vernetzung innerhalb der Branche an. Der andere ist, besonders in den kreativen Berufen, nicht nur Konkurrent sondern auch potenzieller Partner. Umgekehrt kann ihre Perspektive auf eine fremde Firma auch dem Kollegen eine wertvolle Anregung geben. Natürlich nicht nur in schwierigem Fahrwasser sondern auch, damit es in guten Zeiten noch besser und einfacher läuft.

Viel Erfolg und folgen sie designesis auch auf Twitter!

Dieser Beitrag wurde unter Business, Kreativität abgelegt und mit , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.